Eva Ademi verwandelt in ihrer Ausstellung „Kabinettstücke“ die Räume des Kunstforums Palastweiher in ein faszinierendes Panoptikum ihres
bildhauerischen Schaffens. Die ausgestellten Arbeiten zeigen die immense Materialvielfalt und technische Bandbreite der Künstlerin.
Arbeiten aus Alabaster tauchen ebenso auf wie aufwändig gearbeitete Werke aus Wachs oder Assemblagen aus Draht, Holz und Papier. Aktuelle Arbeiten mit Papier werden erstmals einem breiten
Publikum vorgestellt.
Eva Ademis Werke haben die Welt der Flora und Fauna als Ausgangspunkt. Sensibel reagiert sie auf die speziellen räumlichen Gegebenheiten des Kunstforums Palastweiher. Man fühlt sich in ein Kuriositätenkabinett aus dem 19. Jahrhundert zurückversetzt. Dabei erzeugt sie den Eindruck einer Wunderkammer voll merkwürdiger Fundstücke aus Tier- und Pflanzenwelt.
Man stößt auf zarte Falter, Insekten oder Spinnen, die aus altem Draht und Wachs geschaffen wurden. In der Serie „Gruß aus Chiba“ stellt sie dezent bearbeitete Papiere mit maritim anmutenden Geschöpfen und scheinbar zufällig arrangiertem Strandgut zusammen.
Dazwischen platziert sie Skulpturen mit monumentaler Einzelwirkung, die jedoch immer in den Präsentationszusammenhang eingebunden bleiben.
Ademis Arbeiten zeugen ebenso von der vitalen Kraft des Lebendigen wie auch vom ewigen Kreislauf des Werdens und Vergehens. Für den neugierigen Besucher gleicht die Ausstellung einem Schritt in eine skurrile Welt voller Entdeckungsmöglichkeiten.
Steffen Neuburger, Kunsthistoriker